Obwohl die Witterung zweifelhaft war, versammelte sich am Samstagmorgen (23.7.) eine aufgeweckte Schar Jungvolk am Fusse des Mannenberges, darunter tapfere Junker und Knappen, dazu nicht minder beherzte und vortrefflich gekleidete Junkerinnen, Burgfräulein und Mägde. In der Tat trafen sie dort auf den Hofmeister und Hofleute, darunter hochwohlgeborene Damen, Ritter, Magister, Hauptmänner und fleissige Mägde. Mit Hilfe von, zugegebenermassen nicht mittelalterlichen, Nähmaschinen und fleissigen Händen wurde dem Jungvolk flink eine dem Anlass und der Zeit passende Gewandung übergezogen. Anschliessend wurde zu Fuss der Weg über den Mannenberg in Angriff genommen, wobei die Kinder sich auf eine Zeitreise in das Leben im Mittelalter begaben. Weiter gewährten die imposanten Gletschermühlen einen tiefen Einblick in noch viel frühere Zeiten, in welchen das Simmental von Gletschern bedeckt und geformt wurde. Mit Ritterspielen, einem kleinen Hoftanze und feinem Mittelaltergebäck kehrten alle wohlbehalten wieder in die Gegenwart zurück.
Ein Ritter und Minnesänger vom Mannenberg hat eigens dem Jungvolke, Junker und Junkerinnen einen vortrefflichen Reim als Rap vorgetragen:
D Gschicht vom Mannebärg
Äh alti Gschicht
Verzellt meh sich
Da isch eh Burg
Die weiss die Gschicht
Vo Wyt här
Sy die Leute cho
Und hei dr Wäg
Dür’s Simmetal gno
Da sy ganz früher
Ritter gsy
Es tapfers Völkli
Mit der by
Si hei mitbracht
Pfeffer, Salz und Öl
Derby si gsy Kaufmann, Ritter, Mönch
Und mängisch ou ä Löl
Die hei wohl da
ganz friedlich gläbt
Hei d‘z Vieh, Weid
Wald u d‘ Alpe pflägt
Es sy so gueti Zyte gsy
Doch mängisch göh ou die verby
Wenn Missgunscht, Niid und Striit
De Mächtige ke Rueh me git
Ä alte Wäg het
Über d‘ Alpe gfüehrt
Da het sich gwüss
Mängs Muultier grüehrt
So sinkt die Burg
Ine tiefe Schlaf
U ufem Mannebärg
Weide nume no Schaaf
Bis hüt wo Chind sy cho
Und die hei di Geschichte
Wieder füre gno
O Ho! O Ho!
Minnesänger Jean-Pierre
Die tapfere Heerschar kleiner und grosser Mittelalterleute